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Kochen und backen ohne Zucker: Was bedeutet das eigentlich?

Zuckerfrei backen und kochen

Wie kann ich ohne Zucker backen und kochen? Geht das überhaupt? Und wie bitteschön bereite ich Nachspeisen zu? Kann das denn funktionieren? Eine zuckerfreie Ernährung bedeutet so einiges. Steffi von KochTrotz.de schreibt, wie du auch ohne Zucker kochen und backen kannst.

1. Möchtest du „nur“ auf Zucker verzichten?
 

Eine Ernährung ohne Zucker bedeutet den Verzicht auf Haushaltszucker, Rohrzucker und Roh-Rohrzucker. Auch Fruchtzucker, Glukose und alle industriell hergestellten Zuckersorten sind tabu. Zuckerersatzstoffe lassen wir mal außen vor.
 

Leider sind ernährungstechnisch all diese Zuckerarten ähnlich einzustufen. Tut mir Leid, dass ich hier keine guten Nachrichten für dich habe. Darüber hinaus enthalten viele Produkte versteckte Zucker wie etwa Maltodextrin, Dextrose oder Glukose – auch das sind allesamt Zuckersorten. Sie finden sich unter anderem in Brot, Instantbrühen, Saft, Babynahrung, Fertiggerichten und vielen weiteren Produkten. Ok, wenn du auf diese Zuckerarten verzichten möchtest, bleiben aber noch viele Süßungsmittel übrig. Du kannst zum Beispiel Honig, Ahornsirup, Agavendicksaft, Dattelsirup, Reisirup und alle Zuckerersatzstoffe verwenden. Mit diesen kannst du auch kochen und backen. Du musst lediglich beachten, dass du beim Backen und Kochen mit flüssiger Süße etwa 15 Prozent aller anderen Flüssigkeiten reduzierst. Die Menge von Zuckerersatzstoffen muss also angepasst werden. Die Dosierung steht in aller Regel auf der Packung des Produkts.

 

2. Du hast entschieden, „clean“ zu leben, was deinen Zuckerkonsum angeht?
 

Da steht dir die Welt offen. Hier ist wichtig, dass du keine industriell aufbereiteten Süßungsmittel wie zum Beispiel Haushaltszucker und Süßstoffe verwendest. Selbstverständlich kannst Du Stevia auf deinem Balkon oder Garten als Pflanze ziehen und damit süßen. Ebenso sind Trockenfrüchte wunderbare Helferlein. Datteln oder auch Dattelsirup ohne Zusätze haben eine sehr angenehme Süßkraft. Alle Trockenfrüchte ohne Zuckerzusatz liefern jeweils für sich eine ganz eigene Süßkraft in jeweiliger Geschmacksrichtung. Nach einigen Wochen stellt sich dein Geschmacksinn von alleine um und du wirst feststellen, dass du auch völlig ohne Industriezucker auskommst. Beim Einsatz von Trockenfrüchten, vor allem beim Backen, muss oft das Flüssigkeitsverhältnis um 15 bis 25 Prozent erhöht werden.

 

3. No-Carb oder auch low-Carb
 

Immer mehr Menschen ernähren sich low-carb oder auch no-carb (ketogen). In beiden Fällen verzichten sie weitestgehend auf Kohlehydrate. Zucker ist ein Kohlenhydrat. Natürlich gibt es dazu Alternativen und zwar mannigfaltige. Wir alle kennen die bekannten Süßstoffe wie Aspartam oder Sacharin. Darüber hinaus sind zwei nahezu kohlenhydratfreie Süßungsarten sehr bekannt geworden. Etwa Xylit und Erythrit. Beide Süßungsarten sind in unterschiedlichen Qualitäten und Raffinierungsarten erhältlich und lassen sich wie Zucker einsetzen. Der Süßungsgrad ist um circa 15 Prozent niedriger als bei der gleichen Menge Haushaltszucker.

 

4. Es liegt eine ärztliche Diagnose vor
 

Hier gilt es, immer zu unterscheiden, welche Diagnose gestellt wurde. Bei Diabetes ist es sehr wichtig, den Zuckerspiegel auf einem konstant niedrigem Niveau zu halten. Dies kann mit diversen künstlichen Süßungsmitteln erreicht werden, aber auch durch natürliche. Kokosblütenzucker und Reissirup in Maßen sind gute Alternativen. Wurde eine Fructoseintoleranz diagnostiziert, so ist nach einer zwei- bis vierwöchigen Karenzzeit zunächst der Toleranzgrad festzustellen. Bei Fructoseintoleranz werden Traubenzucker, Getreidezucker, Kokosblütenzucker, kristalline Reissüße und Reissirup in aller Regel sehr gut vertragen. Viele künstliche Süßen, auch Diabetikersüße genannt, enthalten Zuckeralkohole, die bei Fructose- und Sorbitintoleranz selten vom Körper toleriert werden.

 

Und was bedeutet das jetzt?
 

Es gibt sehr viele Möglichkeiten, Zucker zu umgehen. Denn es sind viele Alternativen im Handel erhältlich, die nahezu alle ein zufriedenstellendes Koch- und Backergebnis gewährleisten.

 

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Autor:

Steffi KochTrotz

Seit 2010 veröffentlicht Steffi auf ihrem Food-Blog KochTrotz.de eigens kreierte Rezepte für Menschen mit Nahrungsmittel-Allergien und Intoleranzen. Weil sie selbst betroffen ist, gilt sie als vertrauenswürdige Ansprechpartnerin zu diesem Thema. Doch Steffi setzt sich nicht nur auf ihrem Blog mit Lebensmittelunverträglichkeiten auseinander, sondern auch in der analogen Welt. So zeigt sie in ihren Kochkursen, dass Genuss auch trotz Einschränkungen möglich ist.